Katholisches Leben in GE nach dem großen Aufräumen

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Lorbass43
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Beitrag von Lorbass43 »

Es wundert, dass die vielen Kirchenaustritte die deutschen Bistümer noch schocken.
Seit Jahren ist diese Entwicklung bekannt, aber zu wenig hat sich die Kirche selbstkritisch hinterfragt, was die wahren Gründe für die Kirchenaustritte und für den Rückgang der Kirchenbesucherzahlen sind.
Da kamen in den vergangenen Jahren die Missbrauchsfälle und der Limburger Skandal gerade recht - und wenn gar nichts mehr half, war die böse, gottlose Gesellschaft schuld. Offizielle Statements der Deutschen Bischofskonferenz lauten, wir nehmen die Kirchenaustritte sehr ernst und sie lassen uns nicht unberührt. Bedauern alleine reicht leider schon lange nicht mehr aus.
Die Priester, die pastoralen Mitarbeiter und die Gläubigen in den Pfarrgemeinden müssen hinterfragen:
Warum fühlen sich religiöse Menschen nicht mehr von der Kirche angesprochen?
Wo strahlt Kirche Faszination - die Freude des Evangeliums - aus. Und hier meine ich nicht den Papst.
Warum fühlen sich Kinder, Jugendliche und Familien von den Gottesdiensten nicht mehr angesprochen und angerührt?
Was haben die Gottesdienste mit dem Leben der Menschen zu tun?
Wer sucht das Gespräch mit den Menschen, die sich nicht mehr von der Kirche angesprochen fühlen oder gar aus der Kirche ausgetreten sind?
Warum haben, wie über Jahrzehnte immer wieder selbst erlebt, so viele Priester in relativ jungen Jahren überfordert und mutlos aufgegeben?
Fragen, die einer ehrlichen Antwort bedürfen.

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Ego-Uecke
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Beitrag von Ego-Uecke »

Die engagierten Priester vor Ort sind die Letzten, die von den Hunden gebissen werden.

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gutenberg
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Beitrag von gutenberg »

Noch ist nicht aller Tage Abend. Wer glaubt, soll dies auch durch ein wenig Gottvertrauen kundtun.

[center]Und ich sage dir auch: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich bauen meine Gemeinde, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen. [/center]


Ob mit den "Elfen" wohl die Priesterschaft gemeint ist? Vielen scheint eine Kirche vorzuschweben, in der sie Aufsichtsführende Beamte sind und die Laien den Kommunionsunterricht, den Katechumenunterricht etc. selber zu stemmen haben.

[center]Aber die elf Jünger gingen nach Galiläa auf einen Berg, dahin Jesus sie beschieden hatte. Und da sie ihn sahen, fielen sie vor ihm nieder; etliche aber zweifelten.
Und Jesus trat zu ihnen, redete mit ihnen und sprach: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und lehret alle Völker und taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes, und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende. [/center]


Uns Kirchenvolk werfe ich vor, dass wir, ohne uns zu wehren, die guten Reformen des Vat II haben uns wegverordnen lassen. Wir haben uns gefallen lassen, dass ein Papst, der sich nach außen hin fortschrittlich und aufgeschlossen zeigte, zwei Schritte zurück ging, wo wir gar nicht vorgeprescht waren. Aber über allem steht die Wegnahme der heiligen katholischen Messe. Dass das Opfer des Herrn in die zweite Reihe gerückt wurde. Der "Altar muss in den Kirchenraum, auf ihn jeder sehe", das Latein kann dazu führen, das "man" uns Geheimnisse unterstellt, , also weg damit. Und so schafften wir die Heiiligkeit der Messe ab. Nahmen ihren Nimbus.

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Ego-Uecke
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Beitrag von Ego-Uecke »

@Gutenberg: Ich kann deinen Ausführungen nicht zustimmen! Ich gehörte viele Jahre zu den sich Wehrenden, ich kenne Viele, die ebenfalls Änderungen herbeiführen wollten.

Letztlich war es mir nicht möglich (und viele Anderen auch nicht) diese dicken Stahlbetonbunkerwände zu durchbrechen. Ich bin älter und weiser geworden. Vieles habe ich umsetzen können, vieles bleibt der Nachwelt vorbehalten.

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Lorbass43
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Beitrag von Lorbass43 »

Wir haben uns inzwischen verändert.
Wir sind älter und ruhiger geworden; wir haben viele Träume begraben und uns nur ein Bruchteil an Hoffnung, die wir nicht als die große Schwester der Verblödung ansehen, bewahrt.
Aber gerade weil das alles so ist, leben wir sinnvoller. Einst wollten wir die Welt verändern; jetzt trachten wir nur noch, das Gute in ihr zu erhalten.
Wir wollten in den sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts die Menschheit verändern - am Ende ist man glücklich, wenn man eine halbwegs intakte Familie, ein Heim hat und seinen Glauben, zwar immer wieder auf den Prüfstand gestellt, aber nicht verloren hat.

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gutenberg
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Beitrag von gutenberg »

@ E Ücke
@ Lorbass

Was Ihr sagt, ist mir nicht unbekannt. Und bis auf en paar Tage sind wir ja einer Generation zugehörig.
Und, dass Ihr Euch damals mit Euren Möglichkeiten gewehrt habt gegen den Kahlschlag, ist Euch hoch anzurechnen.
Ich mache denen einen Vorwurf, zu denen ich selber gehörte: Als ich merkte, oder besser, als mir bewusst wurde, dass mir meine Träume von Reformen und mehr Atemluft (Synonym Priesterehe) um die Ohren flogen, sagte ich zur Kirche schulterzuckend: "Bonjour Madame" und ging meiner Wege. In dem Bewusstsein, es den "Pfaffen" aber mal so richtig gezeigt zu haben. Nur, die nahmen es gar nicht wahr. Und die Sache Jesu verraten zu haben ehe der Hahn krähte, dafür nahm ich mich nicht wichtig genug. Ich konnte auch nicht aus der Kirche austreten, das wäre für mich eine Seelenamputation gewesen. Warum? Ich weiß es nicht.
Aber ich weiß, dass Gott die Wahrheit ist, und seine Kirche (gehet hin in alle Länder) nicht untergeht, welchen Blödsinn wir auch veranstalten.
Das meinte ich in meinem Beitrag mit "Gottvertrauen": Ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung der Zeit!

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Mechtenbergkraxler
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Beitrag von Mechtenbergkraxler »

Lorbass43 hat geschrieben:Es wundert, dass die vielen Kirchenaustritte die deutschen Bistümer noch schocken.
Seit Jahren ist diese Entwicklung bekannt, aber zu wenig hat sich die Kirche selbstkritisch hinterfragt, was die wahren Gründe für die Kirchenaustritte und für den Rückgang der Kirchenbesucherzahlen sind.
Warum fühlen sich religiöse Menschen nicht mehr von der Kirche angesprochen?
Wo strahlt Kirche Faszination - die Freude des Evangeliums - aus. Und hier meine ich nicht den Papst.
Warum fühlen sich Kinder, Jugendliche und Familien von den Gottesdiensten nicht mehr angesprochen und angerührt?
Was haben die Gottesdienste mit dem Leben der Menschen zu tun?
Wer sucht das Gespräch mit den Menschen, die sich nicht mehr von der Kirche angesprochen fühlen oder gar aus der Kirche ausgetreten sind?
Warum haben, wie über Jahrzehnte immer wieder selbst erlebt, so viele Priester in relativ jungen Jahren überfordert und mutlos aufgegeben?
Fragen, die einer ehrlichen Antwort bedürfen.
Klar, lieber Lorbass, dass ich mich gefreut habe, dass dieser fast vergessene Fred mal wieder ans Tageslicht gekommen ist. Die Fragen, die Du da stellst, sind durchaus auch meine Fragen, auch wenn sicher jeder zu unterschiedlichen Antworten kommt. Ich sehe aber auch eine völlig kirchenunabhängige Entwicklung in der Gesellschaft: Je weniger der heutige Mensch, speziell auch der jüngere Mensch, in irgendeiner Erde tiefe Wurzeln hat, desto schneller wird er ausgerissen und lässt sich mitreißen von einer gerade vorbeikommenden Strömung. Dutzende von Beispielen gibt es, in beide Richtungen jeweils: Eine Kneipe oder eine Disko ist innerhalb weniger Wochen plötzlich nicht mehr angesagt, und weil sie immer leerer wird, gehen immer weniger Leute hin; ein Teufelskreis, während ein anderes Lokal plötzlich rappelvoll ist und der Kneipier selbst nicht weiß warum. Zur 1. Mai Demo / Kundgebung? Früher gut besucht, jetzt eher mickrig. Mitarbeit in Parteien, Besuch von Kirchen, alles im Abnehmen. Auf der anderen Seite zieht der Mainstream Leute massenweise in Muckibuden, Fingernagelstudios, Fußballstadien und Rock-Festivals.

Fazit: Nur wenn es Institutionen gelingt, ein Wir-Gefühl zu vermitteln, wenn Leute sich gegenseitig mitnehmen, sich angenommen fühlen, dann sind sie erfolgreich. Die Wirtschaft benutzt dazu das schöne Wort "Corporate Identity". Wenn man dagegen heute in einen Gottesdienst kommt, fällt einem Außenstehenden sofort auf, dass fast alle auf größtmögliche Distanz hin Platz nehmen, dass kaum einer den Nachbarn herzlich begrüßt, dass oft Totenstille herrscht. Überall, wo Kirche lebendig ist - wie z.B. in südlichen Ländern, ist es auch im Kirchenraum äußerst lebendig. In Gelsenkirchener Kirchen ist es oft ziemlich tot. Da hilft auch die von Gutenberg beschworene Mystik früherer Liturgien nicht: Wo diese gepflegt werden, ist es nicht minder tot, nur viele - immer leicht fanatisierte - Zugereiste hübschen das Bild auf.

Was soll das Meckern. Wir-Gefühl entsteht nur, indem man selbst versucht, auf andere zuzugehen und ihnen ein wenig vom "Spirit" zu vermitteln. Ich mache es immer noch gerne.

MK
"Der Optimist hat nicht weniger oft unrecht als der Pessimist, aber er lebt froher." (Charlie Rivel, Clown)

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gutenberg
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Genau

Beitrag von gutenberg »

Aus meiner Erfahrung weiß ich, dass Salon-Atheisten nur bezukommen ist, wenn man dagegen hält. Nichts ist so leicht aus dem Gleichgewicht zu bringen wie ein Zweifler, der merkt, dass sein Zweifel auch Wurzeln im Portemonnaie hat oder in der Moderichtung "Man tritt heut aus!"
Und zur CI bleibt zu sagen, dass das, was der römischen Kirche früher zum Ruhm und Gold gereicht hat, heute zum Nachteil wird. Ihr haftet der Ruch der Globalisierung an. Und das könnten nur Gemeinden bremsen, die noch intakt sind.
Wo finden, wenn man nicht losmarschiert?

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Emscherbruch
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Sparmaßnahmen

Beitrag von Emscherbruch »

WAZ vom 28.11.2017 hat geschrieben:Pfarrei St. Urbanus will fünf Kirchen schließen

Gelsenkirchen-Buer. Die Pfarrei St. Urbanus, in der sieben Gemeinden vereint sind, will an fünf Standorten Kirchen schließen, um sich finanziell abzusichern.

Die letzte Umstrukturierung mit ihren Gemeinde-Fusionen und Kirchenschließungen im Jahr 2007 hat St. Urbanus noch immer nicht ganz verdaut, da stehen dieser mit 34 000 Gläubigen größten deutschen Pfarrei erneut massive Veränderungen ins Haus: Unter dem Titel „Pfarrei-Entwicklungs-Prozess“ war sie – wie alle anderen im Bistum Essen – aufgerufen, ein seelsorgliches und wirtschaftliches Konzept zu erarbeiten, das sie fit machen soll für die Zukunft. Nun steht fest: Um die Pfarrei finanziell abzusichern, werden zunächst fünf Gotteshäuser geschlossen. [...]

https://www.waz.de/staedte/gelsenkirche ... 69191.html
Zur Disposition stehen:
- St.-Suitbert, Erle-Berger Feld
- St. Konrad, Erle-Middelich
- St. Ida, Resser Mark
- Heilig Geist, Beckhausen-Schaffrath
- St. Josef, Scholven

Städtebaulich betrachtet eine ziemliche Katastrophe. Sind es doch gerade die nach dem 2. Weltkrieg errichteten Sakralbauten, die so etwas wie architektonischen Pfiff, Individualismus und Unverwechselbarkeit in die Einöde der Reihenmietshauskasernen gebracht haben. Sie werden wohl in wenigen Jahren verfallen und/oder abgerissen sein.

Bemerkenswert finde ich das Zitat von Probst Pottbäcker.
"In Gemeindegrenzen zu denken, entspreche nicht mehr dem heutigem Lebensgefühl."


Sich in speziellen Gebäuden zu treffen wohl auch nicht mehr, wie mir scheint. Der Trend zur Auflösung der über 150 Jahre gewachsenen Strukturen (Vereine, Parteien, Kirchen) mit ihren Gewohnheiten beschleunigt sich. Die meisten Kneipenhinterzimmer sind schon weg. Wo werden sich die Überreste der Vereine, Interessensgruppen und Parteien demnächst treffen? Was wird nach der Vereinskultur kommen? Ist schon was zu sehen? Geht bald alles Online?
Stell dir vor, es geht und keiner kriegt's hin.

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rapor
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Beitrag von rapor »

Siehste doch hier, wo man sich bei Bedarf unverbindlich trifft.

Thing, Hexensabbatt, öffentliche Hinrichtungen/Bestrafungen und Kreuzzüge wurden auch irgendwann unmodern, da die Interessenten fehlten.

Demnächst trifft man sich nur noch in der Cloud.
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Pedder vonne Emscher
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Beitrag von Pedder vonne Emscher »

rapor hat geschrieben:Demnächst trifft man sich nur noch in der Cloud.
Gib mir mal die Adresse. :lol:
Viele verlieren ihren Verstand deshalb nicht, weil sie keinen haben.
Arthur Schopenhauer

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rapor
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Beitrag von rapor »

www.
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harald kabbeck
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Re: Sparmaßnahmen

Beitrag von harald kabbeck »

Emscherbruch hat geschrieben:
WAZ vom 28.11.2017 hat geschrieben:Pfarrei St. Urbanus will fünf Kirchen schließen

Gelsenkirchen-Buer. Die Pfarrei St. Urbanus, in der sieben Gemeinden vereint sind, will an fünf Standorten Kirchen schließen, um sich finanziell abzusichern.

Die letzte Umstrukturierung mit ihren Gemeinde-Fusionen und Kirchenschließungen im Jahr 2007 hat St. Urbanus noch immer nicht ganz verdaut, da stehen dieser mit 34 000 Gläubigen größten deutschen Pfarrei erneut massive Veränderungen ins Haus: Unter dem Titel „Pfarrei-Entwicklungs-Prozess“ war sie – wie alle anderen im Bistum Essen – aufgerufen, ein seelsorgliches und wirtschaftliches Konzept zu erarbeiten, das sie fit machen soll für die Zukunft. Nun steht fest: Um die Pfarrei finanziell abzusichern, werden zunächst fünf Gotteshäuser geschlossen. [...]

https://www.waz.de/staedte/gelsenkirche ... 69191.html
Zur Disposition stehen:
- St.-Suitbert, Erle-Berger Feld
- St. Konrad, Erle-Middelich
- St. Ida, Resser Mark
- Heilig Geist, Beckhausen-Schaffrath
- St. Josef, Scholven

Städtebaulich betrachtet eine ziemliche Katastrophe. Sind es doch gerade die nach dem 2. Weltkrieg errichteten Sakralbauten, die so etwas wie architektonischen Pfiff, Individualismus und Unverwechselbarkeit in die Einöde der Reihenmietshauskasernen gebracht haben. Sie werden wohl in wenigen Jahren verfallen und/oder abgerissen sein.

Bemerkenswert finde ich das Zitat von Probst Pottbäcker.
"In Gemeindegrenzen zu denken, entspreche nicht mehr dem heutigem Lebensgefühl."



Sich in speziellen Gebäuden zu treffen wohl auch nicht mehr, wie mir scheint. Der Trend zur Auflösung der über 150 Jahre gewachsenen Strukturen (Vereine, Parteien, Kirchen) mit ihren Gewohnheiten beschleunigt sich. Die meisten Kneipenhinterzimmer sind schon weg. Wo werden sich die Überreste der Vereine, Interessensgruppen und Parteien demnächst treffen? Was wird nach der Vereinskultur kommen? Ist schon was zu sehen? Geht bald alles Online?
Wenn er sich da mal nicht irrt.
die Gläubigen brauchen ihre Sakralräume und gehen zum Teil nicht mit.
Wer Kirchensteuer kassiert aber den betreffenden Gemeindemitgliedern den Stuhl vor die Tür setzt, muss sich nicht wundern wenn sich der Auflösungsprozess beschleunigt und noch mehr Anhänger die Kirche verlassen..

Schaffrather38
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Katholisches Leben in GE nach dem großen Aufräumen

Beitrag von Schaffrather38 »

(WIE) Geht es weiter mit St.Ludgerus und Heilig-Geist?Bild
Die Pfarrei St.Urbanus will demnächst an 5 Standorten
die Kirchen schließen.
Davon betroffen sind:
St. Konrad (Middelich, Filialkirche von St. Mariä Himmelfahrt),
St. Ida (Resser Mark, Filialkirche von St. Barbara),
St. Suitbert (Berger Feld),
Heilig Geist (Schaffrath, Filialkirche von St. Ludgerus)
St. Josef (Scholven).
-----
Über die genauen Gründe der Schließungen und
wie es zukünftig in den einzelnen Pfarreien (geplant)
weiter gehen soll ,darüber soll in einer extra
einberufenen Pfarrei-Versammlung gesprochen werden.
---
Bitte nehmen sie teil und machen sich schlau!!!
Sonntag, 21.Januar 2018 –15 Uhr
in der Pfarrkirche St.Urbanus


Gruß
Schaffrather38

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Mechtenbergkraxler
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Katholikentag in Münster

Beitrag von Mechtenbergkraxler »

Möchte doch mal den kirchlich interessierten Rest der User an ein Event erinnern, das diesmal ganz in der Nähe von GE stattfindet, nämlich an den 101. Katholikentag in Münster vom 9. bis 13. Mai 2018. Programm und Organisatorisches unter www.katholikentag.de.

Ich habe mir das Programm runtergeladen und mal angeguckt, was es da so alles gibt. Die Fülle an Themen erschlägt einen fast. Da ich maximal einen Tag Zeit für Münster habe, aber trotzdem auch wirklich mal bewusst so ein Event erleben möchte, war es ausgesprochen schwer, eine Auswahl zu treffen. Der erste – mehr oder weniger - bewusst erlebte Katholikentag war der in Essen im September 1968. Da herrschte noch echte, nachkonziliäre Aufbruchstimmung. Es gab Proteste gegen „Pillen-Paul“, und es wurde so unbrav über die Amtskirche diskutiert, wie man es sich heute gar nicht mehr vorstellen kann. Danach waren mir die Katholikentage einfach zu fremd und meist auch zu weit weg.

Zurück zum aktuellen Event: Ein Format scheint sich allergrößter Beliebtheit zu erfreuen, nämlich die Talkshow, hier Podium oder Gespräch genannt. Wer Spaß an Selbstdarstellungen von (selbsternannten) Fachleuten, Politikern, Theologen u.ä. hat, findet dort mehr als alle TV-Sender in einem Jahr bringen. Ich höre mir am Freitag u.a. mal ein Forum an zum Thema „Religion: Fluch oder Segen?“ (ich neige leicht zu ersterem, zumindest so, wie sich die organisierten Religionen heute gebärden), sowie zwei musikalische Events. Darunter ganz spannend: „Orgel rockt“. Das große Instrument einmal ganz anders.

MK

PS: Hat noch jemand Fotos oder Stories vom 1968er Katholikentag? Damals waren wahrscheinlich unsere älteren User mit katholischem Taufschein noch eher kirchengebunden.
"Der Optimist hat nicht weniger oft unrecht als der Pessimist, aber er lebt froher." (Charlie Rivel, Clown)

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