Grüne Vision: Abriss der Berliner Brücke

Korrekturen des Stadtumbaus der Vergangenheit, Erschließung von Brachen und Rückbau - Stadtumbau im neuen Jahrtausend

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Emscherbruch
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Grüne Vision: Abriss der Berliner Brücke

Beitrag von Emscherbruch »

Gerade beim Wegräumen alter Zeitungen wieder entdeckt.

Die WAZ berichtete im September 2018 von einer "Vision". Burkhard Wüllscheidt (Mitglied der Ratsfraktion der Grünen, seit 2014 im Ruhestand, ehemaliger Geschäftsführer in diversen Gesellschaften der beruflichen Weiterbildung und Beschäftigungsförderung, Aufsichtsrat Stadtwerke, Betriebsausschuss Gelsendienste, Mitglied der RVR-Verbandsversammlung Ruhr-Parlament, Stadtentwicklungs- und Planungsausschuss, usw.) präsentierte einen Plan.

https://www.waz.de/staedte/gelsenkirche ... 29043.html

Ich skizziere den Plan kurz, da der vollständige Artikel bei der WAZ nur hinter der Bezahlschranke zu lesen ist.

- Schaffung eines "urbanen Zukunftsflairs" in Schalke
- Rückbau der Fahrbahn auf 2 Spuren zwischen Florastraße und Uferstraße
- Begrünung der Häuser, zusätzliche Bäume, Entsiegelung von Flächen für weitere Grünflächen
- Bau eines "kompfortablen und sicheren" Radschnellwegs
- Abriss der Berliner Brücke


Begründung des Vorschlags (O-Ton in Anführungsstrichen):

- In den 1960er sei die Brücke gebaut worden, weil immer mehr Autos freie Fahrt haben sollten.

- >>Eventuell<< gäbe es Probleme mit den Gleisen der Emschertalbahn, "aber es ist ja die Aufgabe solcher Szenarien, Lösungen zu finden".

- "Die Einstellung entsprechender Finanzmittel für die Einbindung externer Planungsbüros wird im weiteren Haushaltsverfahren dann die Nagelprobe werden, wie ernsthaft alle Fraktionen mit diesem mutigen Projekt umgehen wollen."

- "Gerade im Kontext der aktuellen Image-Debatte #401GE wäre es nicht nachvollziehbar, bereits den Versuch abzulehnen, solch ein stadtplanerisches und städtebauliches Aushängeschild zu entwickeln."


Was sagen die GGler zu dem Vorschlag?
Stell dir vor, es geht und keiner kriegt's hin.

christkind@work
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Beitrag von christkind@work »

Paar Gedanken dazu:
- Rückbau der Brücke extrem teuer und aufwendig
- Autoverkehr-Abnahme wünschenswert, der Verkehr lässt sich aber nicht wegdiskutieren
- Darum Verkehrskollaps in der Bauzeit u. möglicherweise danach
- Niveaugleiche Kreuzung von Bahn und Straßenbahn immer problematisch
- Es würden mehrere Kreuzungen für den Straßenverkehr, aber auch verschiedener Verkehrsarten entstehen, auch mit langen Wartezeiten (Verzögerung ÖPNV, Staus etc.), lange Rotphasen an einem Bahnübergang (Querung mehrerer Gleise auch durch Fußgänger, lange Güterzüge)... oder Neubau von kleineren Brücken?
- Kappung/Stilllegung der wichtigsten Nord-Süd Verbindung

Ich sehe hier nur eine Idee ohne einen Hauch von Lösungsansätzen. Da hat es sich die Politik ziemlich einfach gemacht, frei nach dem Motto: "Wir haben eine Idee, also macht ihr mal."

Ein Wort dazu:
Blödsinn.

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Heinz O.
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Beitrag von Heinz O. »

natürlich ist das Blödsinn.
Die Berliner Brücke wurde gebaut um den Verkehr fließender zu machen und damit Staus zu verhindern. Mit den Staus war schon damals die Abgasbelastung sehr hoch (wenn nicht sogar noch schlimmer wie heute)

Das Problem in GE ist und war die Verkehrs bzw. Stadtplanung. Es gibt halt nur drei Nord-Süd Verbindungen :cry:

Daran ändert auch der Abriss der Berliner Brücke überhaupt nix.
Gegen Hass, Hetze und AfD
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Josel
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Beitrag von Josel »

Heinz O. hat geschrieben: Das Problem in GE ist und war die Verkehrs bzw. Stadtplanung. Es gibt halt nur drei Nord-Süd Verbindungen :cry:

Daran ändert auch der Abriss der Berliner Brücke überhaupt nix.
Doch, natürlich. Dann gibts nur noch zwei Verbindungen!

Dem grünen Ziel des Rückbaus unseres Industriestaats wäre man also einen deutlichen Schritt nähergekommen.

J.
Vertrödeln Sie keine Zeit mit dem Lesen von Signaturen!

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Emscherbruch
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Beitrag von Emscherbruch »

Es gab schon einmal wesentlich konkretere Pläne an einem 1. April ...
https://www.gelsenkirchener-geschichten ... hp?t=10196
Stell dir vor, es geht und keiner kriegt's hin.

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Mutti hat Spaß denkt Vati
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Beitrag von Mutti hat Spaß denkt Vati »

Bei den vielen Baustellen, Umleitungen, Staus, Fahrbahnverengungen und Sperrungen, die die Gelsenkirchener Stadt- und Verkehrsplaner uns heute zumuten, wäre das doch vollkommen egal. Ich schlag`mal vor, die Strassen in Kanäle umzubauen und nur noch Schiffsverkehr zuzulassen. Wir sollten einen teuren Ausschuss einsetzen, der darüber monatelang diskutiert, vorsorglich schon mal die ersten Kreuzungen sperren und Probeläufe starten. Was sich ein origineller Politiker mit dem Brücken-Abriss so ausdenkt, sollte noch mit einem Preis belohnt werden. Z.B. dem Ruhestand.




















Oh Mann...

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Heinz O.
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Beitrag von Heinz O. »

Emscherbruch hat geschrieben:Es gab schon einmal wesentlich konkretere Pläne an einem 1. April ...
https://www.gelsenkirchener-geschichten ... hp?t=10196
dat wär DIE LÖSUNG :2thumbs: :applaus:
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kleinegemeine01
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Beitrag von kleinegemeine01 »

Die Berliner Brücke kann doch nicht mal ebend wech oder verkleinert werden.
ich frage mich nur: wie sicher ist diese Brücke? ist sie tragend?
nun ja, immerhin dürfen LKW dort nicht mehr langfahren
aber beidseitiger doppel Stau, dazu noch Straßenbahnen mit mehr Kilos auffe Rippen als damals geplant, an Spieltagen sogar mit Gepäck am Schwanz ( ja, es gibt auch Spieltage im Zusammenhang mit Berufsverkehr)
Brücken sind ja sonne Sache von wegen Sicherheit
Rettungsgasse auffe Kurt Schuster allgemein - Bordsteinkanten und nen tiefer gelegtes Auto wat Platz machen soll, da kommt es schon mal zu Diskussionen.
Besser wäre die Idee, die Spur für Straßenbahnen allüberall so zu verändern, daß alle Rettungsdienste immer dort lang fahren können. Von Buer nach GE in einem durch. Geil, ne? sogar über die Berliner Brücke. Nie wieder Stau beim Rettungseinsatz.

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Lorbass43
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Beitrag von Lorbass43 »

Warum nur hat Gelsenkirchen, seit Jahrzehnten , und das wird nicht besser, solche Spitzenpolitiker mit so phantastischen Ideen?
Habe selbst noch, von Buer kommend, in den Staus vor der Glückausschranke gestanden.
Wollt ihr das wirklich wiederhaben?

@ kleinegemeine ß1
Von Buer nach GE in einem durch. Geil, ne? sogar über die Berliner Brücke. Nie wieder Stau beim Rettungseinsatz.
garnicht so schlecht

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Emscherbruch
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Beitrag von Emscherbruch »

Das Problem der kreuzenden Emschertalbahn kann z.B. ganz einfach gelöst werden: Wenn die Züge immer mit ca. 250 km/h die Kurt-Schumacher-Straße kreuzen würden (dafür kann man ja Gesetze erlassen), dann könnten die Wagonräder eine 20 cm breite Lücke im Gleis überfliegen ohne den Zug zum Entgleisen zu bringen. Genau durch diese Lücke passt ein Fahrradreifen hindurch. Mit etwas Geschick können also Fahrradfahrer die Emschertalbahn problemlos kreuzen ohne über Gleise fahren zu müssen!
Damit wäre faktisch bewiesen, dass ein Fahrradschnellweg, der an dieser Stelle natürlich einspurig ausgeführt werden müsste, sehr einfach machbar ist. Man könnte die Schranken sogar 2 Mal täglich für 1 Minute öffnen, damit der Fahrradstau bis zur Innenstadt sich im Laufe der Zeit langsam weiterbewegen kann. Wir haben die Fahrtzeit überschlagen: in 2,4 Tagen ist für die Strecke Florastraße bis zur Bahnschranke mit dem Fahrrad (wegen des Staus) einzuplanen. Die Fahrradfahrer werden gebeten, während des Haltens nicht zu sehr zu atmen, sonst steigen die CO²-Werte zu doll an und die Temperatur in diesem Bereich gerät außer Kontrolle.

In unserer Küche knobelt gerade jemand an der Berechnung, wie schnell die Straßenbahn sein müsste, um über eine kleine aufgeschüttete Rampe über die Gleise der Emschertalbahn hinwegzufliegen. Die Landung auf der anderen Seite scheint noch nicht ganz ausgearbeitet zu sein, aber das ist nur ein unbedeutendes, winziges technisches Problem, das man in einem Workshop der VHS (geplant für 2027 - falls Fördermittel gegeben werden) lösen wird.

Personen könnten mit solarstrombetriebenen Katapulten schon ab nächste Woche jederzeit bis zur Glückaufkampfbahn geschossen werden. Dort existieren bereits 2 Fangnetze im Format 2,44 m X 7,32 m.

Die Autos werden demnächst an dieser Stelle sowieso alle verboten, schlägt die Bezirksregierung Münster soeben vor.
https://www.waz.de/staedte/gelsenkirche ... 33817.html Für die Querung der Autos brauchen wir also keine technischen Lösungen. Was für ein Glück!

Der Plan ist fertig! Von mir gibt es ein GO für den sofortigen Abrisss!
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Duwstel
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Beitrag von Duwstel »

Mutti hat Spaß denkt Vati hat geschrieben: Ich schlag`mal vor, die Strassen in Kanäle umzubauen und nur noch Schiffsverkehr zuzulassen.
Ein Kanal von der City zum Stadthafen mit Wasserstrassenkreuz von dort weiter anne Donnerhalle vorbei in Richtung Buer. Natürlich mit Schiffshebewerk am Buerschen Berg, sons kommse da nicht rauf. Auf den Kanaldämmen breite Radwege und genug Platz für die Linie 302.
:lachtot: :lachtot:
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Emscherbruch
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Beitrag von Emscherbruch »

Duwstel hat geschrieben:
Mutti hat Spaß denkt Vati hat geschrieben: Ich schlag`mal vor, die Strassen in Kanäle umzubauen und nur noch Schiffsverkehr zuzulassen.
Ein Kanal von der City zum Stadthafen mit Wasserstrassenkreuz von dort weiter anne Donnerhalle vorbei in Richtung Buer. Natürlich mit Schiffshebewerk am Buerschen Berg, sons kommse da nicht rauf. Auf den Kanaldämmen breite Radwege und genug Platz für die Linie 302.
:lachtot: :lachtot:
Ähnliche Pläne für Südkanalien liegen seit Jahren in der Schublade. Die sogenannte "Emschergracht".
https://www.gelsenkirchener-geschichten ... hp?t=10153

Hier der Link zum Download der kmz-Datei. Die Emschergracht kann man sich dann mit Google Earth genauer ansehen.
https://www.gelsenkirchener-geschichten ... erlauf.kmz
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Duwstel
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Beitrag von Duwstel »

Man könnte den Kanal auf der Trasse der Kurt-Schumacher-Straße laufen lassen. Die Berliner Brücke kann dann weg. Die Emschertalbahn und was sonst noch als Bahnlinie kreuzt bekommt eine Brücke. Die Linie 302 wird als Wassereisenbahn konzipiert. Versuche mit diesem Verkehrssystem gab es bereits 1910.
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remutus
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Ohne Flachs

Beitrag von remutus »

Als Wiedergutmachung für die Erdrosselung Schalkes durch die KSS:
Schalke mit Schalke-Nord wird Stadteilpark (mit Gemüse - oder modern: urban gardening). Fahren dürfen nur noch Rollstühle und kleine E-Autos im Schritttempo. Personen- und Kleingüterverkehr durch eine Schwebebahn. Die Brücke wird nicht abgerissen, sondern dient als Schwebebahnhof. Ich will Schafe!
Josel hat geschrieben:Dem grünen Ziel des Rückbaus unseres Industriestaats wäre man also einen deutlichen Schritt nähergekommen.
J.
Umbau nicht Rückbau
Wir fahren doch schon seit Jahrzehnten mit unserem stinkenden Individualverkehr immer schneller auf die Wand zu.

Bahnschalker
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Beitrag von Bahnschalker »

Bei aller Häme. Die Brücke wird auf Grund des Alters und der starken Beanspruchung irgendwann saniert werden müssen. Ein Abriss/Neubau wird mittelfristig auf uns zukommen. Das wird dann eine noch größere Herausforderung als die Uferstraße.

An einem Neubau führt kein Weg vorbei. Alternativ könnte der Bahnstrecke unterquert werden. Die Idee, durch ein neues Bauwerk den Stadtteil Schalke aufzuwerten, finde ich grundsätzlich richtig. Derzeit ist dieser Gedanke noch sehr utopisch.
Nicht der Bessere soll gewinnen, sondern Schalke!

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