Sportplatz anne Grenzstraße

von der Glückaufkampfbahn bis zur Arena

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hügel 04
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Sportplatz anne Grenzstraße

Beitrag von hügel 04 »

Auf der Länderspielreise 1928 nach Norwegen und Schweden fand angeblich zwischen Ernst Kuzorra und dem schwedischen König folgender Dialog statt:

(König) "Wo liegt denn dieses Gelsenkirchen?"
(Kuzorra) "Bei Schalke."
(König) "Und wo liegt Schalke?"
(Kuzorra) "Anne Grenzstraße!"

Der Platz "anne Grenzstraße" war wohl von 1909 bis Einweihung GAK 1928 unser Heimspiel-Platz und gehört damit auch zur Liste Schalker Stadien. Im 100-Jahr-Buch gabs einen Stadtplan, wo die genaue Lage eingezeichnet war. Was bekommen wir in der GG sonst noch über dieses "Stadion" heraus?

Erdwälle?, Stufen? Umzäunung? Fassungsvermögen? Hier habe ich die Info, daß ca. 5.000 Zuschauer Platz gehabt hätten, wobei am 08.01.1928 gegen Castrop 02 im Meisterschaftsspiel auch mal 10.000 da waren.

Bin gespannt, was alles zum Vorschein kommt.....
Wie weit muß ein Mensch sich erniedrigen, um etwas Schmutz abzuschütteln, der eigentlich nur an seinen Kleidern hängt?

William Voltz, SF-Autor

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Heinz O.
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Beitrag von Heinz O. »

[center]Der erste richtige Platz war aber das Jahnstadion
Die erste Spielstätte der Schalker
Vor der Ruine von Haus Goor lernten die Schalker Fußballer das Laufen - oder besser: das Spielen! Zwar hatten die jugendlichen Kicker, die sich 1904 unter dem Namen „Westfalia Schalke“ zusammengeschlossen hatten, weder Fußballschuhe, Trikots oder einen richtigen Spielplatz. Doch mit etwas Phantasie war es auf der holprigen Wiese genauso aufregend wie in einem der sagenumwobenen Stadien in England. Dort, so hörten die Jungs, kamen bis zu 90.000 Zuschauer zum Spiel. Und die Schalker hatten eine Vision: “Auch unser Verein wird mal vor 90.000 spielen!“ Vorerst mussten sich die jungen Spieler aber noch mit einem geflickten Ball und selbstgezimmerten Toren zufrieden geben. Schon bald wechselte der Verein zum städtischen Fußballplatz an der Taubenstraße (ab 1926 Jahnstadion in Heßler). Doch der Ball landete zu oft in den umliegenden Ziergärten, was die klammen Jugendlichen teuer zu stehen kam. Immerhin kam hier bei einem Turnier die damals unglaubliche Summe von 180 Mark zusammen. Das Geld waren Spenden der Zuschauer, denn auf städtischen Sportanlagen durfte kein Eintrittsgeld erhoben werden. Durch Vermittlung des Wirtes Heining konnten die Schalker schließlich die Rubens'sche Wiese pachten (heute Berufskolleg in Schalke). Es war zwar wieder nur eine Wiese, aber immerhin konnten sie hier ungestört spielen. Nach dem Zusammenschluss mit dem Turnverein Schalke im Jahr 1912 stand mit dem vereinseigenen Platz an der Grenzstraße dann endlich eine „richtige“ Spielstätte zur Verfügung, wo auch Eintritt erhoben werden durfte.
Bild
Luftbild Aufnahme 1926

An der Grenzstraße gibt es bereits seit langen einen Sportplatz,
nämlich das heutige Sportzentrum Schürenkamp.
Auf der Luftbild Aufnahme 1926 ist zwar noch
nichts davon zu erkennen
Bild
Allerdings auf den Aufnahmen die beim
Regionalverband Ruhr mit 1934 bis 1939 gekennzeichnet
sind, ist der Platz deutlich zu erkennen
Bild
Luftbild Aufnahme 1934

Auf der selben Karte ist übrigens die Glückaufkampfbahn noch nicht gebaut !!
Ich denke also das die Luftaufnahmen zeitlich falsch zugeordnet wurden.

Abschließend würde ich behaupten das Kuzorra
vom Schürenkamp sprach
[/center]
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rapor
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Beitrag von rapor »

"Majestät" hatter wohl auch noch gesagt.
Signaturen lesen ist Zeitverschwendung!

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Heinz O.
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Beitrag von Heinz O. »

[center]was aber iritierent ist, ist diese Einladung
Bild
demnach wurde die Sportanlage erst 29. Mai 1932 eingeweiht[/center]
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Jochen K.
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Beitrag von Jochen K. »

An der Grenzstraße gibt es bereits seit langen einen Sportplatz,
nämlich das heutige Sportzentrum Schürenkamp.
Auf der Luftbild Aufnahme 1926 ist zwar noch
nichts davon zu erkennen
Bild
Die von Dir eingestellte Aufnahme zeigt doch eindeutig den Vorläuferplatz an der Grenzstraße.
Der rechteckige Platz war wohl von einem Bretterzaun umgeben.
Er wurde durch den ca 100 m weiter westlich gebauten Schürenkamp ersetzt.

Allerdings auf den Aufnahmen die beim
Regionalverband Ruhr mit 1934 bis 1939 gekennzeichnet
sind, ist der Schürenkamp Platz deutlich zu erkennen
Bild
Luftbild Aufnahme 1934

Auf der selben Karte ist übrigens die Glückaufkampfbahn noch nicht gebaut !!
Ich denke also das die Luftaufnahmen zeitlich falsch zugeordnet wurden.Bild
Wie der folgende Ausschnitt von 1934 zeigt, ist die Glückaufkampfbahn doch schon gebaut!
Bild
Luftbild Aufnahme 1934 Regionalverband Ruhr CC BY-NC-SA 4.0
Hans-Joachim Koenen
-------------------------
www.heimatbund-gelsenkirchen.de
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hügel 04
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Beitrag von hügel 04 »

Können wir das dann als "amtlich" annehmen, daß TV Schalke 77, Westfalia Schalke und TuS Schalke 77 von 1912 bis 1928 auf genau diesem
Bild
Platz gespielt haben und das die Einladung zur Einweihung 1932 für den rund 100 m weiter westlich gelegen Platz gilt? Gibts in irgendeinem Fred Bilder von der Straßenansicht? Vielleicht von der "Tulpe" rechts neben dem Platz aus gesehen?
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Bretterbude
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Beitrag von Bretterbude »

Die "Tulpe" war ein Schmuckplatz (also eine kleine Grünanlage) im Verlauf des Kussweges. Der Kussweg ist ja heute noch in Teilen vorhanden.

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Akkiller
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Schalke 77

Beitrag von Akkiller »

Das Foto aus meiner Sammlung im Spiel Hessler 06 - Schalke 77 am 26.2.1922 passt vllt ganz gut hier hin?!Rechts im Bild Papa Unkel Gruß Kalle
Bild :koepfler: :fussballgott:

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Heinz O.
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Re: Schalke 77

Beitrag von Heinz O. »

Akkiller hat geschrieben:Das Foto aus meiner Sammlung im Spiel Hessler 06 - Schalke 77 am 26.2.1922 passt vllt ganz gut hier hin?!Rechts im Bild Papa Unkel Gruß Kalle
Bild :koepfler: :fussballgott:
@ Kalle: :2thumbs:
das Foto ist auch im Buch "Königsblau, die Geschichte des S04"

jetzt müsste man nur noch wissen wer dort abgebildet ist :wink:
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Akkiller
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Sportplatz anne Grenzstraße

Beitrag von Akkiller »

Sicher mit Hinweis auf meine Sammlung :lol:

hügel 04
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Beitrag von hügel 04 »

Schalke in dunklen Hemden, direkt neben Unkel der SR des Spiels (man achte auf die schicke "Uniform"!), zweites blaues Hemd von rechts KÖNNTE Thomas Student sein, drittes blaues Hemd von rechts ist Franz Brackwehr und neuntes blaues Hemd von rechts ist August Ferkau.
Wie weit muß ein Mensch sich erniedrigen, um etwas Schmutz abzuschütteln, der eigentlich nur an seinen Kleidern hängt?

William Voltz, SF-Autor

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Akkiller
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Beitrag von Akkiller »

hügel 04 hat geschrieben:Schalke in dunklen Hemden, direkt neben Unkel der SR des Spiels (man achte auf die schicke "Uniform"!), zweites blaues Hemd von rechts KÖNNTE Thomas Student sein, drittes blaues Hemd von rechts ist Franz Brackwehr und neuntes blaues Hemd von rechts ist August Ferkau.
Vielen Dank hügel04...interessante Hinweise, die ich an Schalke 04 weiter geben werde!!!!
Denen habe ich mein Motiv auch digital zur Verfügung gestellt!!

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Heinz O.
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Beitrag von Heinz O. »

hügel 04 hat geschrieben:Schalke in dunklen Hemden, direkt neben Unkel der SR des Spiels (man achte auf die schicke "Uniform"!), zweites blaues Hemd von rechts KÖNNTE Thomas Student sein, drittes blaues Hemd von rechts ist Franz Brackwehr und neuntes blaues Hemd von rechts ist August Ferkau.
nach Vergleichen würde ich dir in allen drei Punkten voll zustimmen.
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hügel 04
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Beitrag von hügel 04 »

Stammt aus "Turnen und Sport" vom 12. Februar 1923:
Bild
Sieh mal einer guck, scheinbar gab es schon damals Sitzplatzkanaken und Hooligans....... :wink:
Das Spiel der ersten Mannschaft fand übrigens nicht statt - warum auch immer. :aufsmaul:
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