Fahrräder damals und heute in Gelsenkirchen

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von waldbröl
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Beitrag von von waldbröl »

Oliver,

wenn du dir die größeren Steine die rund um die Fenster bzw. als Hauptmauerwerk dienen, ansiehst, sind die alle gleich porös. Zwischen den Rahmen, die jeweils von den Fenstern runter gehen bis zum Boden sind nur kleine Steine vermauert die aus anderem Material bestehen könnten.

Wolle

Oliver Raitmayr
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Stein oder nicht Stein

Beitrag von Oliver Raitmayr »

Exakt, sehe ich auch so. Tuffartiges Gestein kann auch durchaus hell sein, ich will nicht in Abrede stellen, dass es solches sein kann, aber nicht ganz zwingend. Ich habe drei Saisonen in Armenien archäologisch gebuddelt. Dort verwendet man Tuff von der Bronzezeit bis heute zum Bau (für alle Bauten).
Ich kenne aber auch sehr porösen Kalk mit dem auch "bei uns" gebaut wurde.
Wüsste ich, dass mein Uroppa in die Eifel geradelt wäre, müsste ich nicht fragen; dann läge es auf der Hand.
Ich bin jetzt geologisch in Deutschland nicht bewandert, aber wie Du ja auch denkst, spricht magmatisches Gestein gegen das Ruhrgebiet.
Die Fenster wirken auf mich nicht besonders alt, deshalb könnte der Bau gut aus dem 19. Jh. stammen, dann wäre aber auch der Import von Fremdgestein nicht ausgeschlossen. Meine Hoffnung war einfach, dass diese auffällige Fassade bekannt sein könnte und der arme lange Louis nicht so weit treten musste.

Gott sei Dank bleibt die Frage ungelöst, dann entsehen nicht gleich zwei neue, oder?

Tschüß, Oliver

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Benzin-Depot
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Beitrag von Benzin-Depot »

Tuffartiges Gestein (zur Verblendung) wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts m.E. auch bei uns immer mal gerne zu gestalterischen Zwecken eingesetzt. Man denke nur an die damals üblichen Grottengestaltungen

http://www.gelsenkirchener-geschichten. ... .php?t=584
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(Antoine de Saint-Exupéry / aus "Der kleine Prinz")

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GE-Bohren in-GE
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Beitrag von GE-Bohren in-GE »

Ich hätte noch eine andere Theorie.
Wenn ich mir den Boden ansehe, denke ich, das es schon mal kein gewöhnlicher Bürgersteig ist.
Vielleicht spricht auch die Wasserablaufrinne dafür?
Aber das ist nur eine Vermutung von mir und soll als Denkanstoß dienen.
Und wenn man jetzt mal genauer hinschaut, dann sieht es so aus, als seien die kleinen Mauersteine
unter den Fenstern erst später gesetzt worden, weil diese auf den Bodenfliesen liegen. (Hinter dem Hinterrad zu sehen)
Bei dem Teilstück zwischen den Fenstern (große Steinbrocken) enden die Bodenfliesen vor der Wand. (Hinter dem Vorderrad zu sehen)
Und so bilde ich mir ein, das die beiden Fenster und die kleinen Steine erst später in diese Bögen eingearbeitet wurden.
Vielleicht war das mal ein Durchgang mit evtl. mehreren Bögen nach rechts :ka:
Hannes :winken:
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Wenn Dir die Scheiße bis zum Hals steht, lass den Kopf nicht hängen[/center]

Oliver Raitmayr
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Beitrag von Oliver Raitmayr »

GE-Bohren in-GE hat geschrieben:Ich hätte noch eine andere Theorie.
Wenn ich mir den Boden ansehe, denke ich, das es schon mal kein gewöhnlicher Bürgersteig ist.
Vielleicht spricht auch die Wasserablaufrinne dafür?
Aber das ist nur eine Vermutung von mir und soll als Denkanstoß dienen.
Und wenn man jetzt mal genauer hinschaut, dann sieht es so aus, als seien die kleinen Mauersteine
unter den Fenstern erst später gesetzt worden, weil diese auf den Bodenfliesen liegen. (Hinter dem Hinterrad zu sehen)
Bei dem Teilstück zwischen den Fenstern (große Steinbrocken) enden die Bodenfliesen vor der Wand. (Hinter dem Vorderrad zu sehen)
Und so bilde ich mir ein, das die beiden Fenster und die kleinen Steine erst später in diese Bögen eingearbeitet wurden.
Vielleicht war das mal ein Durchgang mit evtl. mehreren Bögen nach rechts :ka:
Hannes :winken:
Es erweckt sogar den Eindruck, dass das gesamte Gebäude jünger als die Pflasterung ist und aufgesetzt wurde. Dann spart man sich den schwierigen Einbau, den ich für wenig wahrscheinlich halte.
Nur der rechteckige Quader vorne links gehört zeitlisch zur Pflasterung bzw. wurde in die Pflasterung miteinbezogen. Dann wäre er noch älter als die Pflasterung.
Jetzt sollte man weiter nach links gucken können, dann wüsste man, warum dort ein Wasserabfluss ist. Vielleicht endet dort ein/eine Wasserfallschacht/Regenrinne.

Denkbares Fazit: Die gesamte Front wurde einem bereits bestehenden Haus vorgeklatscht. Vielleicht wurde ein baufälliges Haus historisierend aufgemotzt, es war ja auch die Zeit des Neo-Klassizismus. Ich will da nicht so weit gehen von neugotisch oder neuromanisch zu sprechen; insgesamt sollte der Eindruck einer (viel) älteren Epoche imitiert werden.

Wenn dem so ist, sollte das verblendete Bauobjekt bereits ein Altbau sein und in einem alten Ortskern gesucht oder gefunden werden. Ursprünglich hatte ich auch an einen Gutshof gedacht, der wäre aber von vornherein aus Stein errichtet (z. B. im 16./17. Jh.) und wäre am Lande nicht so auffällig "angepasst" worden.

Oliver

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brucki
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Beitrag von brucki »


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