Kinderheim Erle

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Heinz O.
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Kinderheim Erle

Beitrag von Heinz O. »

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1900 gründete Pfarrer Bernhard Strumann für 23 katholische Waisenkinder das Erler Waisenhaus, das zunächst notdürftig in der Kaplanei untergebracht wurde. Um den Unterhalt zu sichern, zahlte die Gemeinde Buer 40 Pf. pro Kind und Tag, zuzüglich Lernmittel.

1902 erkannte Pfarrer Strumann von St. Barbara die Notwendigkeit, ein Krankenhaus (Elisabeth-Krankenhaus), ein Altenheim (Senioren- und Pflegeheim St. Josef) und ein Waisenhaus zu bauen. Viele Erler Bürger, der Herzog von Arenberg und die Zeche Graf Bismarck unterstützten sein Vorhaben.

1905 konnten bereits 30 Kinder und 4 Vorsehungsschwestern in einen geräumigen Neubau an der Cranger Straße 231 einziehen. Mit der Waisenhausarbeit wurde von Anfang an die Erziehung vor-schulpflichtiger Kinder in einer Kinderbewahrschule sowie die hauswirtschaftliche und hauspflegerische Bildung von Mädchen verbunden (Nähschule, Hauswirtschaftsschule). Durch diese vielseitige Tätigkeit der Waisenhausschwestern war immer ein reger Kontakt mit der Pfarrei St. Barbara, sowie der katholischen und evangelischen Bevölkerung von Erle gegeben, der sich besonders in den Notzeiten der beiden Weltkriege bewährte.
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Das Haus 1905

1963 lebten 90 Kinder im Haus, die in eine Säuglingsgruppe, eine Krabbelgruppe, eine Mittelgruppe und je eine Mädchen- und Jungengruppe für Kinder bis zum 14. Lebensjahr eingeteilt waren. Die Kinder waren keine Waisen und fühlten sich auch nicht als solche. Darum wurde das Waisenhaus zum Kinderheim umbenannt und erhielt den Namen der Patronin St. Elisabeth. Zu diesem Zeitpunkt begann die Entwicklung zur familienähnlichen Gestaltung der Gruppen.
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Das Haus 1911 bis 1986[/center]
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Heinz O.
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Beitrag von Heinz O. »

[center]1973 bis 1975 wurden drei Kinderhäuser mit je 2 Etagenwohnungen erbaut; dies ermöglichte eine konsequente Umstrukturierung des Heimbetriebes auf familienorientierte Gruppen und die Dezentralisierung der Gesamtorganisation. Schrittweise wurde die volle wirtschaftliche Selbstversorgung - Einkauf, Essenszubereitung, Ausstattung und Pflege der Wohnräume - in den Verantwortungsbereich der Gruppen und ihrer Betreuer übergeben. Gleichzeitig änderte sich die Zusammensetzung des Betreuungspersonals: qualifiziert ausgebildete Erzieherinnen arbeiteten mit Ordensschwestern in kleiner werdenden Gruppen, deren Kinder die verschiedenartigsten Störungen aufwiesen. Die früheren Kindergruppen entwickelten sich jetzt zu Wohngemeinschaften, in denen auch Jugendliche und junge Erwachsene bis zum Ende der Schul- und Berufsausbildung verbleiben konnten.

1981 wurde die Heimleitung in weltliche Hände gegeben, weil sich in der Ordensgemeinschaft der Mangel an Nachwuchs bemerkbar machte. Die Dezentralisierung und Umstrukturierung in den Gruppen hatte die Gründung von vier ausgelagerten Wohngruppen zur Folge:

1980 Villa am Park in Ückendorf
1984 Villa Tölke in Rotthausen
1985 Haus Sonnenschein in Herten
1991 Weseler Straße in Bülse

1986 / 87 wurde das alte brandgeschädigte Waisenhaus durch einen Neubau ersetzt. Er umfasst einen großen Gemeinschaftsraum mit angrenzender Kapelle. Beide werden von der Hausgemeinschaft bei Festlichkeiten und täglich von den im Hause tätigen Schwestern genutzt.
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Abruch des Hauses 1986

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Bau des neuen Hauses im Mai 1974

1993 wurde die zunächst koedukativ gegründete Villa am Park in eine Mädchengruppe umgewandelt. Diese konzeptionelle Veränderung war Antwort auf das Anwachsen der Zahl von sexuell missbrauchten und körperlich misshandelten Mädchen, die einer langen Zeit besonderer Betreuung bedürfen.
1990 wurde die ausgelagerte Wohngruppe Weseler Straße eröffnet; damals als familienähnliche Kleingruppe für 4-5 Kinder.

1995 zogen alle Kinder gemeinsam mit dem gesamtem Erzieherteam in die ausgelagerte Wohngruppe Villa Tölke um.

1996 bis 1998 war die Wohngruppe Weseler Straße vorübergehend als Verselbständigungs-Wohngemeinschaft für insgesamt 4 Jugendliche neu konzipiert.
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Die Anlage an der Cranger Straße 1992

1999 wird das Café Brückenschlag eröffnet. Es ist eine Begegnungsstätte für Menschen aus der Umgebung und eine weitere Form der Öffentlichkeitsarbeit.

2003 öffnet die Intensivgruppe Turbo in Oberhausen.

2004 verlassen die Ordensschwestern die Einrichtung und das Angebot des Hauses wird durch das Rendsburger Elterntraining erweitert.

2005 zieht die Gruppe Weselerstraße in das Haus Am Wildgatter 54 um und wird zur Gruppe Wildfang.[/center]
Zuletzt geändert von Heinz O. am 18.06.2011, 15:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Heinz O.
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Beitrag von Heinz O. »

[center]Die Fotos stammen von Franz Weber sen., mit freundlicher Genehmigung der Buchhandlung Weber


Weber dokumentierte auch das Leben in dem Kinderheim, die folgenden Aufnahmen entstanden ca. 1939

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Die Kapelle im Haus ca. 1935

Quelle der Chronik: Kinder - und Jugendhaus St.Elisabeth[/center]
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pito
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Beitrag von pito »

Schönes Material, besonders die Bilder aus dem Kinderheim. :up:

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globalrider
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Danke Micha

Beitrag von globalrider »

Erinnerungen an den Sommer 1955 wo wir Kinder dort im Garten eine Hütte baute.

Den Ordenschweestern war das viel zu groß, aber wir ließen uns nicht davon abbringen.

globalrider

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kleinegemeine01
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Beitrag von kleinegemeine01 »

Heinz O. hat geschrieben:
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Die Kapelle im Haus ca. 1935
Ich kann mich ja kaum noch erinnern und 1972 sah es sicherlich anders in der Kapelle aus, obwohl, vllt. auch nicht ...
jedenfalls wurde ich dort kurz vor meiner Einschulung getauft.

Nun bin ich gespannt, ob es noch mehr Bildmaterial gibt, z.B. aus den Jahren 1970-72.

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